Birgit zum 50.

Es war einmal, vor langer Zeit,
da kam ein Mann, es hat geschneit,
der bracht den Kindern Gaben
die selbst sehr wenig haben.
Der Mann, er ging von Haus zu Haus,
sein Name war Sankt Nikolaus.

Viel später und an andrem Ort,
nahm einer den Reichen die Sachen fort.
Verteilt es an die Armen,
verfolgt von den Gendarmen.
Sein Name steht für Wagemut,
man nannte ihn nur Robin Hood.

Sankt Martin war ein frommer Mann,
hatt einen schönen Mantel an.
Auch dieser war ein Spender,
teilt willig die Gewänder,
dass es die Armen nicht so friert
und er dann selbst mal heilig wird.

Theresa nannte man nur Mutta
Sie tat viel Gutes in Kalkutta.
Wer Lepra hat und ist geblendet,
sie hat ihm Trost und Mahl gespendet.
Noch heut verteilen ihre Nonnen
Speiss und Trank, gar viele Tonnen.

So könnt ich Weitere vermelden,
die früher waren wahre Helden.
Doch wie ists heut? Es ist ein Graus,
da sieht es doch recht düster aus.
Barmherzig, Fromm, ein Held zu sein,
drum kümmert sich heut doch kein Schwein.
Jeder ist sich selbst der Nächste
Und spenden tut nur jeder sechste
Und wenn er spendet, wohl ist das gut
einmal im Jahr, en Beutel Blut.
Des kostet nix ond´s goht em Liega,
a Veschper duat ma au no kriaga.

So ist das in der heutgen Zeit,
koi Anschtand gibt’s meh bei de Leit.
Ma moint die ganze Welt sei schlecht,
aber halt amol, des stimmt itt recht.

S´gibt Leit dia zwar koin Mantel deulet
An Blende au koi Brot verdeulet
Em Wenter koine Säck romschleppet
Ond meischdens koine Reiche neppet.

Die Leit send selta, dia send rahr,
doch gibt es sie, ond des íscht wahr.
Dia Leit send do, wenn ma se braucht
Mittnand mol a Zigrettle raucht.
oin morgens pünktlich wecket,
Da Mittagstisch nett decket
Dia en Vortrag gebet z`beschd.
Bei so manchem andre Feschd
Dia Hondla hiatet, als wärs oiga
Geduld hand mit Jehovas Zeuga
Dia kochet, bachet, frieret ei,
als mias´s für zwanzig Leit fascht sei
Dia dÓma griasst, als wärs de euga
Dr Tochter duat des Zeuga zoiga
Bis mittags zwelfe schlofa ka
Ond neabed da au no dr Ma,
die sauft ond sengt ond Witz verzehlt
als letzte oft am Tresen steht
Dia reimt ond sengt ond fleissig dichtet
Fürs halbe Dorf a Fescht ausrichtet
Em Selg sein Lada hot em Griff
Sonschd dät des senka, wohl des Schiff
Die ihren Freund so inspiriert,
dass er am Saxophon brilliert
Dia d´Fasnet hot zom Leaba gweckt
Sonst wär jo do d´r Hond verreckt
Dia blaue Hoor hot bei de Narra
Em Sohn sei Auto butzt, den Karra
Dia Säckla näht ond Gwender flickt
Ond mit em Stefan au oft ….strickt

I glaub etz langts, -euch sowieso
Schluss mit der Laudatio
Für viele wird’s koi Rätsel sei
Wen i mit dem Text do moi.

Ma brauch koin Nikolaus, koi Rese
Koin Martin ond koin Kampf gegs Bese
Ma braucht a Freindin dia mr ma
Zu der ma au mol komma ka

Mit fünfzig bist du jetzt wohl weise
Drom sag i`s jetzt au gar id leise:

Liabe Birgit, i be zwar klei,
aber lass mi doch die Freindin sei

"Thomas Ströbele"

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