Die alte Lotte (Variante 2)

Um Verzeihung wenn ich störe,
find ich hier den Bräutigam nicht
Ei – da seh ich ihn ja sitzen,
tut grad so als kennt er mich nicht
Kennst mich nicht mehr, deine Lotte,
deine alte Flamme nicht?

Glück will ich dir heute wünschen,
Glück, geliebter Bösewicht.
Bin seit dem ja alt geworden,
Du bleibst ewig jung und schön
heute sind es 15 Jahre,
seit wir uns zuletzt gesehen.

Sieh das sind dieselben Augen
mit dem feurig hellen Schein,
dieser Mund einst hat gelogen
Lotte, ewig, bin ich Dein.

Dieser Zahn aus deinem Munde,
weiß wie Elfenbein und Schnee,
den verlor er einst beim Kusse,
sprachst dabei es tut nicht weh.

Diese zarte Haareslocke
seines Hauptes schönste Zier.
gab er mir zum Angedenke,
Lotte, ewig bin ich Dir.

Dieses hübsche Blumensträußchen,
Ihnen Überreichs ich nun,
denn was soll ich mit dem Plunder,
länger hier da liegen tun.

Sehen sie, aß sind Beweise
Diese Briefe, die er schrieb
und in jedem steht wohl zehnmal
"Lotte, nur dich hab ich lieb"

Schlecht hast du den Schwur gehalten
Kurz, doch süß war die blessier.
Dass du untreu bist geworden,
das war auch nicht schön von dir.

Ei was seh ich, Tränen dir im Angesicht?
Brauchst nicht weinen holder Jüngling
Kann dich ja nicht weinen sehn.
Meinetweg sei ohne Sorge,
Männer sind genug noch da,
und find ich unter "Diesen" keinen,
so geh ich nach Amerika.

Doch bevor ich von euch scheide ,
Gewährt mir doch die einzige Bitt,
übers Jahr wenn’s Kindstauf gibt,
vergesst die alte Lotte nicht.

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