Wirklich meine Eltern?

Ich sitze in meinem Zimmer
und stelle mir immer wieder
dieselben Fragen
doch ohne Antwort

Zu tief sitzt der Schmerz
und die Enttäuschung
Zu groß ist die Wut

Noch nie zuvor
fühlte ich mich so verraten
und allein gelassen
Niemand da, der mich tröstet

Meine Welt zerbrach
an jenem Tag im September
Und an jedem verdammten Tag
der nächsten zwei Jahre

Ich sehe noch heute die hellen Lichter,
höre noch heute den lauten Knall
spüre noch heute die Erschütterungen,
und die erdrückende Stille danach

Ich hatte Angst – Todesangst

Ängstlich schaute ich mich um
Bewusstlos, blutend;
wie tot lag er auf mir,
der Kopf blutend auf dem Asphalt

Das ist das letzte Bild von ihm
Eingebrannt in meinen Kopf
für immer

3 Tage später war er tot

Mit ihm starb auch ein Teil von mir
Mein Herz
Meine Seele
Meine Liebe
Mein Lebensmut

Doch wo waren meine Eltern,
als ich sie am meisten,
am dringendsten gebraucht hätte?

Nicht für mich da

"Yvonne Jendrek"

Themen in diesem Beitrag:

Trauer
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