Mein Weihnachtsmann

Freundlichkeit ist meine Sprache
Rücksichtnahme ist mein Sinn,
weil ich – ach – so gerne lache,
weil ich dann so glücklich bin.

Das ganze Jahr ist Stress deswegen
denn fast keiner hält das aus.
Freundlichkeit, die macht verlegen
Höflichkeit ist doch ein Graus.

Wer so nett ist, muss was wollen –
das war schon von jeher so
Einfach „Danke" sagen sollen?
Da ist man viel lieber roh

Wer kann heute noch empfangen?
Ein Geschenk ein Kompliment?
Das ist Folter, wie von Zangen –
man am Besten weiter rennt.

Und dann trifft man einen Menschen:
„Warum lächeln Sie mich an?
Es ist wirklich nicht zu fassen
Was hab‘ ich Ihnen denn getan?"

„Vertrauen" ist ein fremdes Wort,
es kommt aus einer andren Zeit –
ich suche es am falschen Ort,
doch ich suche – weit und breit

Doch dann immer wieder plötzlich
so im Winter – jedes Jahr –
sind wir alle so verletzlich
und dann wird ein Wunder wahr.

Ich darf nett sein – ohne Reue,
Keiner sieht mich seltsam an,
wie ich mich darüber freue –
und ich küß‘ den Weihnachtsmann

"Ursula Fersch-Limpert"

Themen in diesem Beitrag:

WeihnachtenGedichteAdvent
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner