Sechzig Jahre, meine Güte, Mensch, was bist du alt
Noch wirkt adonishaft und jugendstraff die stolze Gestalt
Was soll ich glauben, was ich sehe oder was doch wirklich ist?
Die Zeiten der Jugend sind vorüber, da hilft kein Zauber, keine List
Doch, doch es muß ein neues Morgen geben,
Deine Stunden waren immer schon gezählt
Nur hat es früher beim dran denken nie gequält,
quäl dich auch jetzt nicht, denn es gibt noch Zukunft und noch leben.
Bewusst musst du und mutig vorwärts streben,
die Zeit vor dir ist die, die nur noch zählt,
und hast du sie auch selber nicht gewählt,
wenn du sie packst, dann geht es nie daneben
Die Zukunft ist noch ungewiss und leer,
sie will kunstvoll erst noch geschmiedet werden
und wonnigen Odem eingehaucht bekommen
Hauch du ihn ein, es ist nun nicht mehr schwer,
die Stunden, die dir harren hier auf Erden,
die sind ganz dein, hast du sie ruhig angenommen
Was soll ich glauben, was ich sehe oder was doch wirklich ist?
Die Zeiten der Jugend sind vorüber, da hilft kein Zauber, keine List
Noch wirkt adonishaft und jugendstraff die stolze Gestalt
Sechzig Jahre, meine Güte, Mensch, so pack es halt
"Dr. Friedemann Dinglinger, Stuttgart"