Die Frau Geheimrat wünscht ihre Sommerfrische in dem schönen Finsternwalde zu verbringen. Da sie weiß, dass der Andrang sehr groß ist, reist sie schon vor der Saison nach Finsternwalde um sich zwei Zimmer nach ihrem Geschmack zu sichern.
Geführt von dem Dorfschulzen gelingt es ihr, zwei entsprechende Zimmer zu finden. Zufrieden fährt sie zurück.
Zu Hause angelangt fällt ihr ein, dass sie vergessen hat sich zu erkundigen, ob auch ein WC vorhanden ist. Sie schreibt daher an den Dorfschulzen und erkundigt sich.
Wie gesagt, man ist halt in Finsternwalde wo zu dieser Zeit der Fortschritt noch nicht allzu großen Fuß gefaßt hat und das kleine Häuschen
mit dem Herzen in der Tür noch das tägliche Ziel ist
So ist es nicht verwunderlich, dass das Dorfoberhaupt mit der seltsamen Abkürzung nichts anzufangen weiß.
Er geht deshalb zum Pfarrer und bittet diesen um Auskunft.
Nach vielem Hin und Her erklärt der Pfarrer, dass hiermit nur die kürzlich eingeweihte Wald – Capelle gemeint sein kann.
Daraufhin schreibt der Dorfschulze an die Frau Geheimrat folgenden Brief:
Sehr geehrte gnädige Frau
WC ist vorhanden, liegt etwa eine halbe Stunde vom Ort entfernt
inmitten eines schönen Tannenwaldes.
Schon wegen der Lage ist ein Besuch sehr zu empfehlen.
Die Öffnungszeiten sind sonntags und mittwochs.
Es empfiehlt sich, schon eine halbe Stunde vor Beginn dort zu sein,
weil der Andrang sehr groß ist.
Doch braucht gnädige Frau keine Angst zu haben, denn es sind 60 Sitzplätze vorhanden.
Auch für Stehplätze ist gesorgt.
Des Sonntags empfiehlt sich der Besuch ganz besonders, da dann dazu eine Orgel spielt.
Die Akustik ist enorm, man kann die Töne meilenweit hören.
"Brunhilde Wojke"