S`Morgagebet von a ma Rentner

„O“ Gott Du hoscht vergang´ne Nacht,
so väterlich über mi g´wacht.

„I“ bin wohl a paar Stond wach im Bett dren gleaga,
aber gruabet haun i oinet weaga.

Do denkt ma noch an Dies ond Jenes,
an früher, heut ond an Verschiednes an Jugend, d´Liab an Anderes,
in dem Hirn drenn ischt a Zuig, wen wonderets.

So ischt´s a mol, so ischt des halt,
do hilft koi Fluacho ond koi G´walt.

Noch stoht ma auf, wäscht und richt da Kerle,

moscht bloß aufpassa, dass it end quer kommscht mit deiner Perle.

Liaber Gott beschütz mi au heit da ganza Tag,
vor Donnerwetter, Blitz ond Hagelschlag.

Wenn Du amol siescht jetzt wird´s mau,
sag mirs bald gnuag, noch ka i vielleicht no gau.

Woisch liaber Gott i hoff auf Di,
bleib bei mir, verlass mich nie.

I wois Du hoscht Alles erschaffa und au viel gseah,
aber verheirotet bischt hal doch nie gwea.

Duar bloß ois i bitt di dromm,
wenn i amol zur Abrechnung komm,

denk dra, a Fegfuier mueß nemme sei,
lass mi dofür glei en Himmel nei.

Do wär i wohl a paar Bekannte finda,
wo scho g´reinigt von ihre Sünda.

Wenns goht setzscht mi am Stammtisch zu e paar Sänger na,
noch singet mir Dir allemol wieder s´Gloria. Amen.

"Monika Wild"

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