Erste Kochversuche

(Frau) war allein zu Haus
Als erstes holte sie ihr Kochbuch raus
Sie hat es gelesen und nie gedacht,
das das Kochen soviel Arbeit macht

Sie kaufte Salat in zwei Tragetaschen
Auf Seite 1 stand, man muss ihn nun waschen
Sie denkt, sicher ist sicher, kann man nie wissen
Und hat ihn in die Maschine geschmissen

Das Programm hat sie auf "Wolle" gestellt
Damit der Salat nicht total zerfällt
Dann hat sie ihn der Schleuder geschwenkt
Und im Garten aufgehängt
Er hat aber trotzdem nicht geschmeckt

Und (Frau) dachte mit Grollen
"Hättest ihn noch bügeln sollen"

Als (Mann) dann nach Hause kam
Er schnell sie in die Arme nahm:
"´S ist nicht so schlimm, so ist es eben,
bis morgen wird sich das schon geben."

Sie aber dachte voller Sorgen:
Oh (Frau) was kochst du denn nur morgen?"

Sie überlegte: eine Suppe aus Zwiebeln
Die findet (Mann) bestimmt nicht übel
Da stand im Kochbuch, ich muss es erwähnen
"Zwiebeln schält man im Wasser, wegens der Tränen."

Sie ging in den Laden, um Zwiebeln zu kaufen
Inzwischen ließ sie die Wanne einlaufen
Dann zog sie aus und dacht:" `S ist das letzte
Bevor sie sich mit den Zwiebeln reinsetzte.

Dann ist sie getaucht, denn sie dacht, sie sei helle
Wenn sie die Zwiebeln unter Wasser pelle
Sie kriegt keine Luft, sie ist ganz betroffen
´s hätt nicht viel gefehlt und sie wäre ersoffen.

Als (Mann) dann jetzt nach Hause kam
Sah er sich die Bescherung an:
"komm nur, wir gehen Pommes essen,
das ganze Malheur wollen wir vergessen."

Sie aber dachte voller Sorgen:
"Oh (Frau) was kochst du denn nur morgen?"

Am andern Tag denkt sie, mir ist das jetzt schnuppe
Ich koch ne kräftige Ochsenschwanzsuppe
Still hat sie sich an die Weide gehockt
Und mit viel MUUHH nen Ochsen gelockt.

Das Messer hat sie schon vorher geschliffen
Doch der Ochs stand da und hat nichts begriffen.
Sie ging auf ihn zu, bis sie dicht vor ihm stand
Da schlug er mit dem Schwanz das Messer ihr aus der Hand

Dann rannte er davon und sie hinterher
Sie dachte noch flüchtig: "Das Leben ist schwer"
Sie keuchten beide wutgeladen
Dann ist sie gestolpert und lag im Graben.

Als (Mann) dann nach Hause kam
Traf er sein Fraule nicht mal an
Sie kam erschöpft und außer Atem
Und wieder gab es keinen Braten.
Er schluckte leer, doch er verzieh,
denn böse sein konnt er ihr nie.

Sie aber dachte voller Sorgen:
"Oh (Frau) Was kochst du denn nur morgen?"

Sie fing nun an, im Kochbuch zu suchen
Und denkt, heut machste Pfannekuchen.
Im Kochbuch stand es schwarz auf Weiß:
"Pfannkuchen werden in der Luft ganz heiß"

Das hat sie gemacht und zwar mit Elan
Der Kuchen kam an der Decke an.
Dann hat sie gewartet, sie wurd bald verrückt
Denkt ihr, der kam von der Decke zurück?

Nach zwei Stunden kam er wieder in die Pfann,
aber nicht zu genießen, Raufaser hing dran.

Als (Mann) da nach Hause kam,
fing er leicht zu murren an.
Denn langsam, dachte er sich eben
Sollt´s doch mal was zu essen geben.

Sie aber dachte voller Sorgen:
"Oh (Frau) Was kochst du denn nur morgen?"

Da stand im Kochbuch, sie musste fast lachen
"Äpfel im Schlafrock" kann man machen.
Sie holte neue Äpfel aus dem Garten
Befreit sie von Stengeln und von den Maden.

Steckt dann die Äpfel, kleingerieben
In ihr Nachthemd, wie beschrieben
Sie hat den Wecker noch gestellt
Und als er nach zwei Stunden schellt

Holt sie ihr Nachthemd aus dem Bett
Das sah vielleicht aus, igitt, igitt.
Der Apfel war futsch, der Hunger war groß
Da sagte (Mann): Komm, wir ziehen los.
Wir müssen heut halt im Wirtshaus essen,
denn deine Kochkünste kann man vergessen.

Sie aber dachte voller Sorgen:
"Oh (Frau) Was kochst du denn nur morgen?"

Am Sonntag plante sie Rouladen,
denn dazu hatte sie eingeladen
Im Kochbuch stand: "Setzt ne Mehlschwitze an
Am besten macht man noch Nelken dran"

Sie kauft nen Strauß Nelken für 8 Euro 40
Sie ließ sich´s was kosten, damit es schmeckt würzig
Mit dem Mehl in der Hand rennt sie durch das Haus
Sie springt über Tische und Stühle, oh Graus.

Sie läuft über Treppen, sie zwängt sich durch Ritzen,
doch kriegt sie einfach das Mehl nicht zum Schwitzen.
Zuletzt hat sie´s mit Wasser zu Brei angerührt
Und einfach an die Rouladen geschmiert.

Und als sie das Werk nun hat gemeistert
War sie genau wie die Rouladen bekleistert.
Sie waren am Ende, ihnen knurrte der Magen
Doch (Mann) der Gute, wollte nicht klagen

Und er sagte: "jetzt lass diese Mätzchen
Wir essen aus Büchsen, liebes Schätzchen."

Genau an der Stelle bin ich erwacht
Und hab so bei mir selbst gedacht
Das ist nicht möglich, das kann gar nicht sein.

(Frau) kann kochen die feinsten Sachen
sie kann auch guten Kuchen backen
kann nähen, kann häkeln, kann stricken und flicken
kann waschen, kann bügeln und sehr schön sticken.

Sie ist eine Hausfrau, perfekt und genau
Und für unsern (Mann) die richtige Frau.

"Tini Kreissl"

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