Des einen Freud, des andern Leid
das ist die schöne Kegelzeit.
Das Leid, das ist wohl meine Frau
ich weiß es leider zu genau
Jetzt auf zur Bahn, sie wartet schon
ich höre diesen zarten Ton
Wie eine neun die andre jagt
und sich mein Gegner mächtig plagt.
Die Bahn vor Augen, schnell hinein
ich fühle es, ich bin daheim.
Nun ich am Zug, ich zeig’s euch allen
warum bloß woll’n sie heut nicht fallen?
Und nach dem kegeln ganz gespannt
ich fühle etwas – meinen Brand.
Ich nehme mir ein kühles Bier
das Leid ist ja weit weg von mir.
So sitz ich hier und denk zurück
das war doch heut kein Kegelglück.
Zwei Hamburg und ein duzend Stich
ich schäme mich – das war nicht ich.
Mir bleibt nur eins – der Alkohol
ich fühle mich bald wieder wohl.
Genieße nun die schöne Zeit
die Tür geht auf – o Gott mein Leid.
Und die Moral von dem Gedicht
das Kegeln schützt vor Frauen nicht.
Des einen Freud, des andern Leid
das ist die schöne Kegelzeit.