(zum 70. Geburtstag eines leidenschaftlichen Jägers)
Das Größte für den Jägersmann
Ist Wild zu schießen nimmt man an.
Trophäen sind genauso wichtig
Und Schießgewehre richtig
Am Sonntag leckrer Rehwildbraten
Ich konnte es kaum noch abwarten
Wenn die Saison endlich beginnt
Da freut sich sehr das Schwiegerkind.
Naja, heut ist es nichts geworden
Sagt ____________ bei der Rückkehr am Morgen
Kein Has, kein Rehlein war zu sehn
Und der große Bock: er war einfach zu schön
Ist doch nicht schlimm, hör ich mich sagen
Der Tag wird kommen zum guten jagen
Ich mach ihm Mut und geb ihm Recht
Ich denk ihm gehts bestimmt auch schlecht.
Vielleicht noch ein, zwei kurze Wochen
Dann hat auch _____________ die Fährte gerochen
Ich wünsche mir die Zeit herbei
Dann liegt der Bock wenn nicht gar zwei
Die Wochen gehen schnell ins Land
Und wieder wart ich ganz gespannt
Auf _____________s Rückkehr aus dem Wald
Doch mein großer Hunger lässt ihn kalt
Ich frage ihn: was war denn los?
Na, nichts, sagt er und lächelt bloß
Die Morgendämmerung war schön
Ich konnte Fuchs und Hase sehn.
Und auch den Bock? Frag ich gespannt
Auch den, sagt er so ganz entspannt.
Er hat geäst und auch gelauscht
Mit nichts hätt ich diesen Moment getauscht.
Mensch ____________ sag ich, hör mal zu
Jetzt lass ihn doch nicht so in Ruh
Du musst doch endlich mal verstehn
Wir wollen ihn im Kochtopf sehn.
Er guckt mich an mit großen Augen
Als könnte er es gar nicht glauben
Das ist doch nicht der einzge Sinn
Für einen wahren Jägersmann.
Wie schön es ist im Wald zu sein
Da kehrt die Lebensfreude ein
Auch ohne irgendeinen Schuss
Ist dies ein wohltuender Genuss
Es gibt so viel zu sehn, zu hörn
Setz Dich mal hin, ich sags dir gern
Früh morgens wenns noch dämmrig ist
Als erstes Meister Lampe grüßt
Er hoppelt fröhlich auf und ab
Und seine Löffel stehen grad
Die Vögel halten einen Plausch
Es breiten sich wunderbare Gerüche aus
Reinicke schnürt auf seiner Bahn
Zum Himmel auf steigt ein Vogelschwarm
Die Sonne blitzt durch den Blätterwald
Und wärmt die Nase auch ganz bald
Dann plötzlich knackt das Unterholz
Dem Jäger wird warm in seinem Pelz
Wars links, wars rechts, wo kams nur her?
Die Ortung ist schon manchmal schwer
Doch nicht der Bock kommt vor die Flinte
Der Grimmbart setzt hier nur Akzente
Es bedarf schon langer Zeit
Und einiger Beharrlichkeit
Das edle Tier endlich zu sehn
Und dann ist es doch gar nicht schön
Den Anblick schnellstens zu beenden
Und sich andrer Dinge zuzuwenden
Ja, gut, denk ich, mal so betrachtet
Hat er mir ganz schön heimgeleuchtet
Doch eines will ich Euch verraten
Ich freu mich trotzdem auf dem nächsten Rehwildbraten
"Ulrike Többen"