Gedicht zu einem runden Geburtstag

Ob Hochzeit, Taufe, Geburtstagspartys,
die Hauptsache ist doch – es gibt was gratis…
Das hat der/die __________(Namen einsetzen), eh wir’s gedacht,
eine Einladung für uns mitgebracht.
Darinnen stand es schwarz auf weiß,
dass er/sie uns sehr willkommen heißt.

Doch lästig ist, was jeder kennt,
die Sucherei nach ’nem Präsent;
besonders wenn von A bis Z
der Kandidat schon alles hätt‘.

Es soll was sein, es darf nicht rosten
– und soll nach Möglichkeit nichts kosten…
Denkt man dann ein wenig taktisch,
ist ein Blümchen immer praktisch.
Man kann – je nach vorhand’nem "Baren",
was investieren – oder sparen…

So dachten denn auch wir heut‘ morgen:
Wir woll’n ihm/ihr ein Gewächs besorgen
und schnell in ____________’s (Namen der örtlichen Gärtnerei einfügen) Laden geh’n.
Dort haben wir uns dann umgeseh’n:
die hatten Pflanzen in dem Bau…
… die reinste Bundesgartenschau

Wir haben dann beim großen langen
Philodendron angefangen.
Nun sind wir ja weiß Gott nicht schrappig
– doch 40 Euro, das war zu happig.
Ein Oleander wär nicht übel,
am besten gleich mit Blumenkübel.
Das ganze Ding mit Mehrwertsteuer –
viel zu teuer, viel zu teuer…

’ne Sanseveria Compacta
legten wir sofort ad acta.
15 Euro für so’n Ding,
unrentabel – haut nicht hin…

Das nächste Blumenangebinde,
war so was wie ’ne Zimmerlinde.
Die Zimmerlinde stellt was dar,
die passt zu unserm Jubilar.
Doch knapp 50 Euro – kannste vergessen,
soviel kann man gar nicht essen…

"Ein Gummibaum – das ist die Masche,
das wir ihn/sie doch wohl überraschen,
wenn wir das Prachtstück präsentieren…",
doch schon war ______________ (Name von jemandem aus der Clique einsetzen)
am protestieren:

"Ein Gummibaum – seid ihr am spinnen?
Dann jagt uns _______________ (Name des Geburtstagskindes) doch gleich von hinnen;
denn wer wie er/sie von früh bis spät
durchs Haus und durch den Garten geht,
der hat am Abend doch wohl kaum
noch Spaß an so ’nem Gummibaum…
Und ________________ ’s (Familiennamen einsetzen) sind – soviel ich weiß –
auf Zimmerblumen gar nicht heiß.
Die hätten statt ’nem Christusdorn
viel lieber einen Doppelkorn…"

Wir haben geguckt, was sonst noch da war:
Kaktus Opentius, Compacta Vulgar,
ein fleißiges Lieschen, Stefanotis,
Bellis Perennis – die doch wohl erst wenn man tot ist
Ein Töpfchen voll mit Männertreu –
das passt nicht zu unserem (oder "ihrem" bei Frauengeburtstag) "Sunnyboy".

So kamen wir nach einem Weilchen
in die Abteilung "Usambaraveilchen".
Da seh ich nebenan im Raum
im Angebot ’nen Yuccabaum.
Ich sage: "Mann, das ist der Hit,
den Stängel nehmen wir jetzt mit
Die 5 Euro 90 legen wir aus,
die holen wir dicke wieder raus
und können noch unser Ansehen stärken."
Doch _______________ (Name von jemandem aus der Clique) hatte was Besseres zu
bemerken:

"So ’ne Yucca, Mann oh Wonne,
liegt noch in unserer Abfalltonne,
von der Tombola der Feuerwehr,
aber die richten wir schon wieder her…
Das Blattwerk tüchtig restaurieren,
dann geh’n wir damit gratulieren…"

So sind wir alle unbefangen
aus dem Laden rausgegangen.
Nach Hause sind ___________ (Name v. jemandem aus der Clique) und ich getrabt,
haben uns den Yuccabaum geschnappt,
das Dingen vor die Tür geschleift,
mit Meister Proper abgeseift,
die braunen Blätter abrasiert,
den Rest mit Butter balsamiert.
Als wir das Kraut ans Licht gehalten,
hätten wir’s am liebsten wieder selbst behalten…

Wir standen schon in Schlips und Kragen,
da fing die __________ (Name v. jemandem aus der Clique) an zu fragen:
"Wie kriegen wir das Yuccalein
denn bloß in unser Auto rein?"

Wir haben ’ne halbe Stunde probiert,
sogar den Rücksitz rausmontiert.
Wir haben geschoben her und hin –
das Suppengrün passte da nicht ‚rin.

Die Nachbarschaft kam hilfsbeflissen:
"Das Auto ist ja auch echt beschissen"
Und einer, der schon reifer an Jahren,
fragte: "Könnt ihr die nicht in 2-mal fahren?"

Zum Schluss hab’n wir – wir mussten passen –
den Biomüll zu Haus gelassen
und schnell gesucht nach and’ren Dingen,
um dir doch noch was mitzubringen.

Im ältesten der Küchenborden
sind wir dann endlich fündig geworden.
Durch Zufall fanden wir beim Kramen
dies Tütchen Sonnenblumensamen.
Die Garantie ist zwar vorbei –
89 – Ende Mai,
doch hat das Datum wie man sagt,
nicht immer alles schlecht gemacht.
Denn auch ein Wein wird doppelt gut,
je länger man ihn lagern tut…

Du brauchst die Kerne mit der Hand
nur drücken in das Gartenland,
regelmäßig fleißig gießen
und nur noch warten, bis die sprießen.
Die Blumen werden spielend noch
so drei 1/2, vier Meter hoch…

Dann kannst du dich, wir woll’n nicht hetzen,
für ein Schäferstündchen darunter setzen…

Zur Ernte dann, das wär das Beste,
gibt es ein "Garten-Sonnenblumen-Feste".
Vergiss dann nicht, die Kameraden
von heute wieder einzuladen

Jetzt hast du hier, in Gottes Namen,
dies Tütchen Sonnenblumensamen…
Leg sie gleich morgen in die Erde,
damit was Schönes daraus werde.

(Der folgende Vers wurde gemeinsam von der ganzen Clique gesprochen):

WASSER LÄSST DIE BLUMEN LEBEN,
DOCH WIR, WIR WOLL’N HEUT EINEN HEBEN.
UND DA WIR KEINE BLUMEN SIND,
BRING BIER UND ROTEN UNS GESCHWIND…"

"Claudia Ziegler-Krüger"

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