Gedanken zum Tod

Ein Engelwesen bin ich und von Gott gesandt,

die Seelen hinauf zu führen in das Sonnenland.

Der Fährmann bin ich, der durch den Nebel fährt

Ich kenn den Weg und habe nie geirrt,

ich führe den, dem ich die Gunst gewährt.

Wer dem Irdischen verhaftet, bleibt gebunden und verwirrt.

Du hast viel geseh’n in Deinem Leben,

hast gelernt die Menschen zu verstehn.

Ich will Dir all meine Liebe geben,

so viel wie unter Menschen nie geseh’n.

Sei frei von Furcht und voll Vertrauen,

folge mir, gib mir die Hand,

bald wirst Du jene Lieben schauen,

die vor Dir gegangen in das Sonnenland.

Ich liebe Dich als wärest Du mein Kind.

In meinen Armen sanft getragen,

schwebst Du empor, getragen wie vom Wind.

Du lächelst froh, nur die zurück geblieben klagen.

Habe keine Furcht zu gehen,

komm und reiche mir die Hand,

folge mir und Du wirst sehen,

schön ist jenes Jenseitsland.

Langsam gleiten die Blätter vom Baum,

lautlos schwebend,

vom Nebel mit Tropfen behangen,

gleich Tränen.

Als Du jung warst hast Du mich gefürchtet,

dem Leben zugestreckt hast Du die Arme weit,

hast vor meinem Nahen Dich geflüchtet,

denn zum Gehen warst Du nicht bereit.

In Freud und Leid sind viele Jahre dann vergangen,

bist getanzt hinauf die Lebensstufen,

schwere Lasten blieben an Dir hangen,

bis die Schritte schwer und Du mich hast gerufen.

Wie kann jemand sagen, dass ich grausam wäre,

ein Leben hätt‘ zu früh beendet

Hast Du das Wissen meiner Sphäre?

Weißt Du warum ich ward gesendet?

Wenn vollendet ist ein Leben,

es seine Früchte hat getragen,

wird der Heimgang dann zum Segen

und zu Ende sind der Erde Plagen.

Wenn die Zeit für Dich gekommen,

werde sanft ich Dich berühren,

werden alle Lasten Dir genommen,

um zum Lichte ich Dich führen.

Mit einer weißen Rose in der Hand,

als Zeichen dass die Helle nach Dir ruft,

Trenne ich das Silberband

und hülle Dich in Rosenduft.

Ich fühle Dich in meiner Nähe,

wenn Unruh weicht dem Stillen.

Schön wär’s, wenn ich Dich sähe,

Dein Antlitz mild und doch von starkem Willen.

Hast um meine Schulter Deinen Arm gelegt,

beglückend Deine Liebe mich erfüllt,

Dein Mantel, der aus Kraft und Stille ist gewebt,

beschützend mich zum Teil umhüllt.

Nie hast Du mich allein gelassen,

hast mich beschützt, sofern Gefahr,

ich weiß, nie wirst Du mich verlassen,

ich bin Deiner Nähe immerzu gewahr.

"Alfred Ballabene"

Themen in diesem Beitrag:

TrauerGedichte
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner