Zwiebelkuchen, hausgemacht
von meiner Frau zur langen Nacht,
ein Gaumen- und ein Augenschmaus,
doch nichts blieb drin – es musste raus
Es ist normal in kleinen Küchen,
dass sie gefüllt von Wohlgerüchen,
doch vom Kuchen das Ergebnis
wurde zum Geruchserlebnis.
Das Auge tränt, die Nase schwoll,
ich schnupperte ganz erfurchtsvoll,
doch trotz der großen Gegenwehr
fiel das Atmen ziemlich schwer.
Das Rumoren in den Därmen
drohte langsam auszuschwärmen
und ich merkte mit und mit,
wie meine Nase drunter litt.
So kam es denn, dass unsere Nasen
arg gebeutelt von den Gasen,
die den Raum nun überfüllt
und alle Fliegen schon gekillt.
Des Feuerzeuges heller Schein
soll bei Gas gefährlich sein.
und man erteilte in der Not
zur Vorsicht schon mal Rauchverbot.
Ach, würd doch jeder nur begreifen,
man sollte eng zusammenkneifen
jede Öffnung die er findet
und wo die schlechte Luft entschwindet.
Ich merkte, dass ein Lerneffekt
in diesem Zwiebelkuchen steckt,
denn das, womit wir uns gern mästen,
wird irgendwann die Luft verpesten.
Und die Moral von dem Gedicht:
Vergiss beim Zwiebelkuchen nicht,
dass Du musst ihn auch verdauen.
Das Gas versucht Dich umzuhauen.