Das perfekte Hochzeitspaar

Im Wechsel vorzutragen

Frau:
Nach 17 Jahr Verlobungszeit
Ist es endlich heut so weit
Die Zukunft ist jetzt himmelblau
Seit heute sind wir Mann und Frau

Beide:
Zu jeder Zeit, an jeder Stell
Dürfen wir’s jetzt offiziell

Mann:
Wir brauchen nie mehr dunkle Ecken
Um uns beim Knutschen zu verstecken
Jetzt hält sie auch im Hellen still
Wenn ich sie einmal – drücken will
Das Auto macht jetzt nie mehr halt
Am Stammplatz dort im dunklen Wald
Die Spanner werden ganz schön fluchen
Sie müssen sich was anderes suchen
Jetzt können mir daheim im Warmen
Uns immer Küssen und Umarmen
So ab und zu nen Cognac schlucken
Und händchenhaltend Fernsehen gucken

Frau:
Am Urlaubsort gibt es – du Schlimmer
Nie mehr Probleme mit dem Zimmer
Du darfst’s jetzt ohne Tricks versuchen
Ganz legal das Zimmer buchen

Beide:
Was vorher noch verboten war
Geht mit dem Trauschein plötzlich klar
Gestern waren wir noch die Dollen
heut können wir machen, was wir wollen.

Frau:
Ich brenn schon drauf, mein lieber Mann
Dich zu verwöhnen, wo ich kann
Ich will so emsig wie die Bienen
Von morgens bis abends dich bedienen

Mann:
Ach Schatz, wie bist du lieb und nett
Ich bring das Frühstück dir ans Bett
Und dann im Bad, mein kleiner Schnuckel
Da schrubb ich dir den süßen Buckel

Frau:
Und ich werd dir, du Wonneproppen
Die Hosen und die Socken stopfen
Und bin mit meiner ganzen Pracht
Nur für dich da ` bei Tag und Nacht.

Mann:
Oh Schatz, ich will dich ohne Klagen
stets liebevoll auf Händen tragen
Ich putz und saug und flick für dich
Mach Sonntags Chefkoch in der Küch‘
und jeden Mittwoch, dir zu Ehren,
Will ich dir Hof und Treppe kehren
Und der Rest der Woche wird schnell vergehn
Da werde ich ins Gasthaus gehen

Frau:
Ich werde krank Mich trifft der Schlag
Das bisschen Rest sind ja fünf Tag
Du kommst nach Haus, voll wie ein Strumpf
Und liegst im Bett, du Haderlump
Das Gasthaus werd ich dir verbieten
Du bleibst zu Haus, bei deiner Lieben.

Mann:
Glaubst du denn echt, du Ungeheuer
Dass alles, was mir lieb und teuer
Ich wegen dir, du Riesenross
Von heut auf morgen sausen laß??

Frau:
Mit solchen Schnapsideen, Luder, verruchtes,
Kannst du dir gleich was anders suchen.
Du Dummkopf kannst mir so nicht kommen
Wer – außer mir – hätt dich genommen
Nix dahinter – nur Luft, ganz heiße
Guck ihn euch an – den Hosenscheißer.

Mann:
Ich hab geglaubt, du Nasenbär
Dass ich dein Non-Plus-Ultra wär
jetzt merk ich das, nach 17 Jahren
Dass ich für dich nur Spielzeug war
Ich war für dich nur Zeitvertreiber
Du bist genau, wie all die Weiber.

Frau:
Du brauchst dein Maul nicht aufzureißen
Und dich als Großkotz zu beweisen
Zehn Jahre hast du unbeschwert
Dich an meiner Brust genährt
Die Sauferei, du alter Stenz
Dein FKK, dein Daimler Benz
Die Reisen um die ganze Welt
Alles nur von meinem Geld
Ohne meine Erbschaft wärst du Hosenträger
Eine arme Sau, du Mitgiftjäger

Mann:
Das bisschen Erbschaft, blöde Kuh
Ist längst schon fort, der Sack ist zu
Ich zeig dir jetzt ohne Geschiss
Endlich mal was Arbeit ist
Im Haushalt ist noch viel zu tun
Ich bring dir’s bei, neureiches Huhn.

Frau:
Du glaubst doch nicht, du Schrummfell-Lache
Dass ich dir auch das Putzweib mache
Ich lass mich doch von dir nicht knechten
Ich kenn die Pflichten – meine Rechte
Der Haushalt wird von mir gemacht
Von morgens sieben bis um acht
Doch dann folgt, etwa bis zehn Uhr
Die Körperpflege, Schönheitskur
Wir Frauen verstehn es uns rauszuputzen
Für Euch, ihr blöde Fastnachtswurzen.

Mann:
Ich seh dich schon, du Nebelkrähe
Abends vor dem Spiegel stehen
Ich seh dein Händchen Kreise beschreiben
Und in die Fratz die Creme verreiben
Ich seh dich Lockenwickler tragen
Und an den Fingernägeln nagen
Mit Spachtel und mit Pinsel schaffen
Die Nas‘ polieren, die Falten raffen
Wenn ich dich einmal so erwisch
Dann liebe Frau, wirds heiß für dich
Dann schrubb ich dir die Cremetapet‘
So, daß dir Hören und Sehen vergeht
Dann sind bei dir, du Kinderschreck
Für zwanzig Jahr die Falten weg

Frau:
Du Wurzelsepp, komm mir nicht krumm
Grad ihr steht doch vorm Spiegel rum
Und guckt ob auf der nackten Glatze
Das Toupet noch sitzt am rechten Platz
Ihr schmiert euch für die nächtlich Balz
das After Shave an den Faltenhals
Doch’s Unterhemd und auch die Hosen
Stinken wie Sardinendosen
Mit Käsfüß habt ihr noch dazu
Das Aquaplaning in dem Schuh
Die Männlichkeit ist doch nur Bluff
Du Bettnässer, da pfeif ich drauf.

Mann:
Auf Männlichkeit, du Seitenstechen
Brauchst du mich jetzt nicht anzusprechen
Wir Männer haben Kinder gern
Doch ihr habt nur die Pill im Hirn
Und finden wir mit List und Tücke
Einmal eine Pillenlücke
Dann wird der Mann mit dem gewissen
Paragraph auch noch beschissen
Die Liebe ist für so ein Weib
Doch praktisch nur ein Zeitvertreib.

Frau:
Halt doch den Mund, du Knotterbüchs
Auf blödes Geschwätz, da geb‘ ich nix
Wir Fraun von heut sind nicht mehr länger
Nur noch die Befehlsempfänger
Wir nehmen selber mit Verstand
Die Nachwuchsplanung in die Hand
Auf diese Weise kriegen wir
Drei Kinder – oder höchstens vier
Und nicht mit deiner närrisch Art
Gleich einen ganzen Elferrat

Mann:
Ich laß mir doch von dir Emanze
Nicht ständig auf dem Kopf rum tanzen
Du komische Mück, mach bloß kein Jagd
Ich hatte nur an ein Kind gedacht
Weil ich nicht weiß bei all dem Mist
Wie ihre Zukunft heute ist
Schon auf dem Schulhof – es ist zum Heulen
Seh ich das Haschisch heut verteilen
so manche Disco ungelogen
Versorgt die dann mit harten Drogen
Ist bei dem Zeitgeist, diesem Stil
Nicht vielleicht schon eines viel zu viel ?

Frau:
Dein dummes Geschwätz vom Geist der Zeit
Betrifft doch nur die Minderheit
Du Bettschoner, das sag ich dir
Ich – besteh auf meine vier
Und spurst du nicht, du roter Spund
Ist das für mich ein Scheidungsgrund
Und bei dem neuen Eherecht
Mein lieber Mann – da geht’s dir schlecht.
Du bist dann nur noch am berappen
Solang ich will – du Jammerlappen

Mann:
Du Mistvieh kriegst mich nicht so weit
Ich leist‘ den Offenbarungseid
Da kannst du dir dann die paar Kohlen
Getrost von unserm Sozialamt holen

Frau:
Dein frommer Wunsch geht in die Hos
Ich brauch dich nicht, du Nikolaus
Weil heut die Frau auch ohne Mann
Sich ganz gut selbst ernähren kann
Über das wie – möcht ich nicht streiten
Wir haben unsre Möglichkeiten

Mann:
Du bist als Prototyp von deiner Rasse
im Dummgeschwätz die Spitzenklasse
Ihr seid des ganze Jahr am Tratschen
Müsst über jeden Bockmist quatschen
Stundenlang steht ihr am Eck
Und zieht die Leute durch den Dreck
Man müsst euch vorm Kaffeetrinken
Die Zunge an der Lipp festbinden

Frau:
So ab und zu, du Tunichtgut
Tut jedem so ein Schwätzchen gut

Mann:
Mit dir zu leben wär nicht schwer
Wenn das dein einzger Fehler wär

Frau:
Mein lieber Mann,sieh es doch ein
Niemand kann vollkommen sein

Mann:
Mir fällts nicht leicht und es schmeckt auch bitter
Komm liebe Frau – wir vertragen uns wieder

Beide:
Nach Zank und Streit sich zu verstehen
Das ist die Würze aller Ehen
Auch ihr sollt immer schön dran denken
Vorm Schlafengehen einzulenken

Beide:
Vergessen ist dann unser Streit
Ab ins Bett ` „Gute Nacht, Ihr Leut"

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