Die Wichteltür als Ersatz für den klassischen Adventskalender

Es gibt kaum etwas magischeres, als die Weihnachtszeit durch die Augen der Kindheit zu erleben. Alles glänzt und glitzert, es duftet und brutzelt aus dem Backofen. Es scheint geradezu Magie in der Luft zu liegen. Es ist wohl kaum vermessen, zu behaupten, dass jedes Kind die Advents- und Weihnachtszeit freudig erwartet.

Viele Kinder bekommen dann einen Adventskalender, um die Vorfreude auf den Weihnachtsabend besonders zu fördern. Mit den kleinen Geschenken wird die Wartezeit zusätzlich versüßt. Es gibt auch ein geradezu endloses Angebot an diversen Kalendern. Ob nun selbst befüllt, voller Spielzeug oder mit ganz viel Zucker. Es ist für alle Wünsche etwas zu finden. Adventskalender haben aber auch Nachteile: Es sammelt sich möglicherweise sehr viel unnützes kleines Spielzeug in kurzer Zeit an, es gibt bei Schokoladenkalendern zusätzlich zur Weihnachtsnascherei jeden Tag Süßigkeiten und aus eigener Erfahrung gesprochen, können gerade Kleinkinder zum Teil schwer akzeptieren, dass da nur ein Türchen jeden Tag aufgehen soll. Wutanfall inklusive.

Doch man denkt, es gibt ja wenig Alternativen und ein bisschen will man ja die Vorfreude auf Weihnachten aus der Kindheit teilen. Doch in den letzten Jahren hat sich eine tolle Tradition aus Skandinavien immer mehr verbreitet: Die Wichteltür. Doch was genau ist eine Wichteltür eigentlich und wie kann man damit die Adventszeit für die eigene Familie bereichern?

Was ist eine Wichteltür?

Eine sogenannte Wichteltür beschreibt eine winzige Tür (in der Regel ungefähr im Maßstab 1:12), welche meist im Zeitraum vom 15.November bis 1. Dezember auf geradezu wundersame Weise an einer Fußleiste oder auf einem Regal in der Wohnung erscheint. Beim Ideenreichtum des Auftauchens der Tür sind kaum Grenzen gesetzt. Vom Ankündigungsbrief bis zur Baustellenszenerie bieten sich den engagierten Baumeistern kaum Grenzen in ihrer Kreativität. In eben diese kleine Tür zieht dann am 1. Dezember auch ein kleiner guter Hausgeist ein: Der Weihnachtswichtel.

Was ist ein Weihnachtswichtel?

Ein Weihnachtswichtel ist ein kleiner Wicht, der die ganze Familie mit viel Spaß, Besinnlichkeit und Vorfreude durch die Vorweihnachtszeit begleitet. Er soll in etwa die Größe einer Toilettenpapierrollen haben und mit seiner Magie die Bewohner des Hauses schützen. Allerdings hat der kleine Freund auch eine Menge Schabernack im Sinn und lebt diesen gerne in der Wohnung seiner Gastfamilie aus. Gute Laune und Kopfschütteln garantiert. Da man Wichtel nicht sehen darf, kommuniziert der kleine Weihnachtswichtel über sogenannte Wichtelbriefe mit der Familie.

Wichteltür mit Wichtel

Was sind Wichtelbriefe?

In den Wichtelbriefen nimmt der kleine Hausgast täglich Kontakt zur Familie auf. Er berichtet beispielsweise von seinem Alltag in der Wichtelwelt oder bringt Bastel-, Spiel- und Schabernackideen für eine schöne und vielseitige Adventszeit für die ganze Familie mit. Er kann die Kinder und Erwachsenen auch um Mithilfe oder um Assistenz bei besonderen Wichtelaufgaben (zB Geschenke einpacken, Wichteltürdekoration basteln oder Plätzchen backen) bitten. Der Wichtelbrief ist in der Regel einmal täglich (meist am Morgen) vor der Wichteltür zu finden.

Welche Vorteile hat die Wichteltür im Vergleich zum klassischen Adventskalender?

Der Adventskalender soll die verbleibende Zeit bis zum Heiligabend für die Kinder greifbarer machen und die Vorfreude schüren. Er bringt täglich das kurze Ritual des Öffnens mit und die Freude über den Inhalt. Diese ist zum Teil leider schnell verflogen oder noch schwieriger: Das Enthaltene gefällt erst gar nicht. Es kann auch sein, dass dann diskutiert wird, noch ein anderes Türchen zu öffnen.

Diese Problematiken gibt es bei der Wichteltür nicht. Gerade wenn der Wichtel gern Schabernack in der Wohnung treibt, spricht das die meisten Kinder an. Es wird aufgesprungen und nach dem nächsten Unsinn in den eigenen 4 Wänden gesucht. Außerdem erfolgt bei der Tür über die Fantasie und die Vorstellungskraft der Kinder eine ganz andere Anregung als bei dem fast stupiden Öffnen eines Adventskalendertürchens.

Hier folgen ein paar Beispiele für die vielen Teilbereiche der kindlichen Entwicklung die durch die Wichteltür angesprochen und gefördert werden:

  • Die Kinder müssen zuhören, wenn der Brief vorgelesen wird: Förderung des komplexen Sprachverständnisses inklusive.
  • Die Kinder können sich mit Hilfe des Briefes in die Welt des Wichtels einfühlen und hineindenken. Dabei bedarf es der Fähigkeit des Perspektivwechsels. Diesen zu entwickeln, ist eine der größten und schwierigsten Aufgaben in der frühen Kindheit bis ins Schulalter hinein.
  • Zusätzlich kommt es durch die lustigen Bastel- und Backideen zu vielen wertvollen Sinneseindrücken für die kleinen Wichtelhelfer. Die Feinmotorik und das logische Denken werden dabei genauso gefördert, wie Konzentration und Aufmerksamkeit.
  • Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass die Kinder sich sprachlich mit Familie und Freunden über den Wichtel austauschen. Das führt zu einer hervorragenden Förderung der aktiven sprachlichen Fähigkeiten. Der Wortschatz wird erweitert, der eigene Ausdruck geübt und im Allgemeinen das ganze Sprachsystem angeregt.

Wenn man sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, erscheint einem die liebgewonnene Tradition des Adventskalenders leider fast etwas trist. Der Weihnachtswichtel mit seiner Wichteltür hingegen, bietet einen großen Mehrwert für die Kinder. Er bringt Leben in die Adventszeit und sorgt für wunderbare und lustige Momente, die einen mit Vorfreude auf den Weihnachtstag blicken lassen.

Kann man auch beides haben: Wichteltür und Adventskalender?

Wichteltür Adventskalender

Hier zeigt sich noch einmal, wie vielfältig die Idee der Wichteltür ist. Wer sehr an der geliebten Tradition des Adventskalenders hängt, kann auch beides kombinieren. Hier stellt der kleine Wichtel zusätzlich zum Brief jeden Tag ein kleines Geschenk (z.B. eine Süßigkeit) vor seine Tür. Wer die verbleibenden Tage bis zum Heiligabend visualisieren möchte, kann sogar einen kleinen Minikalender neben die Wichteltür stellen und jeden Tag bis zum 24. Dezember abstreichen.

Unsere Vorlagen für den Wichteltür Adventskalender

Wir haben euch ein paar Vorlagen für einen kleinen Wichtel-Adventskalender vorbereitet. Wenn man sich im Netz umschaut, findet man häufig auch Abreiß-Kalender und ähnliches als Wichtel-Accessoire. Natürlich sieht das auch schick aus, aber welchen Nutzen liefern sie kleinen Kindern? Solange Kinder die Zahlen noch nicht lesen können, brauchen sie eine andere Form der Visualisierung, deshalb ist hier ein Kalender mit 24 Feldern, die täglich durchgestrichen werden können, deutlich sinnvoller. Daher haben wir uns dazu entschieden, euch beides anzubieten. Hoffentlich habt ihr viel Spaß mit unseren Vorlagen.

Bastelvorlage – Wichteltür-Adventskalender

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Bastelvorlage – Wichteltür-Abreißkalender

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Zusammenfassend kann man sagen:

Die Wichteltür mit ihrem kleinen Bewohner, der sich täglich mit neuem Schabernack oder vorweihnachtlichen Ideen und Aufgaben an die Familie wendet, ist eine wirklich schöne und kreative Erweiterung der Vorweihnachtsfreude für Kinder und Erwachsene. Sie kann den Adventskalender durchaus ersetzen, aber es besteht auch die Möglichkeit ihn mit in die wunderbare Idee der Wichtelwelt zu integrieren.

Ein Wichteltür Adventskalender muss nicht stressig sein

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Hier findet ihr ein All-inclusive Wichtelprogramm für Einsteiger mit 40 Wichtelbriefe zum Ausschneiden. Aber auch schon erfahrene Wichtelfreunde können das gut durchdachte Programm nutzen. Ihr bekommt eure Wichtelbriefe übersichtlich in einer Tabelle angeordnet und könnt so auch mit wenig Zeit schnell den Aufwand eurer Wichtelei bestimmen. Im Buch findet ihr außerdem Briefe zum freien Austausch, wichtelige Rezeptideen und schöne Bastelvorlagen passend zu unseren Wichtelbriefen.

Ihr wollt eine wunderschöne Wichtelzeit mit wenig Selbstaufwand? Dann schaut euch unsere Bücher für die Wichtelzeit an und lasst euren eigenen Wichtel bei euch einziehen!

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WeihnachtenWichteltür
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